josef taucher

„Alles ist wirklich. Und alles ist erfunden.“
pfingstART 2008 // Kulturforum Gleisdorf
Josef Taucher, „Zwielicht 7“, 2004, Öl auf Molino, 176 x 155 cm
Josef Taucher, „Zwielicht 1“, 2004, Öl auf Molino, 180 x 150 cm 

Seit den 1970-ern hält Josef Taucher mit seinem Werk dem Zeitgeist die totgesagte Malerei entgegen. Kunstströmungen kamen und gingen, seine fiktiven Gebirgslandschaften sind bleibend.  (…)

Realismus vortäuschende Topographien und mit kantigem Strich präzise auf die Leinwand gekratzte Strukturen formiert er zu scheinbar undurchdringlich abgrundtiefen Felswänden. Bei einer Verringerung der Blickdistanz beginnt der Stein sich aufzulösen und tiefer liegende Schichten eröffnen sich. Abgründe, Unebenheiten, Risse, Klüfte, Gesetzmäßigkeiten, feine Pinselstriche bilden das Netz. Darunter schwirren die Atome. Das Gestein löst sich auf, die Räume krümmen sich und kippen, Wolken kumulieren als lebendige Gebilde. Keine Naturgewalt, keine Romantik, keine Harmonie, keine Kritik, kein Zeigefinger, kein Mensch in Zeit und weitem Raum, Stille.

War der Berg bei Taucher in den Anfängen seiner Malerei in einem diffusen Licht wie unter weichen zarten Schleiern eingebettet, verzog sich der Nebel zeitparallel zu seiner naturwissenschaftlichen Forschungsarbeit. Auf den jüngeren Bildern scheinen die Konturen hart und die Luft glasklar. (…)

Zit.: Christine Elisabeth Hollerer

Josef Taucher // pfingstART 2008

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