Eine barocke Bein-Applikation für die „Jungfrau Maria“
Applikation für Pietà AM HOCHALTAR
Hochaltar
Ein Kuriosum findet sich in den Magazinen der Kirche: Eine in Gold gefasste Holz-Drapage für das Kleid, für die Schuhe und den Sockel des der Pietà des Hochaltares. Anzunehmen ist, dass die Gold-Schürze an besonderen Feiertagen übergestülpt wurde. Dieses seltene kunsthistorische Stück findet heutzutage keine Anwendung mehr.
„(… ) Als wir, der Pfarrer und ich, die Samttücher suchen wollten – es gibt sie – haben wir in den großen Vorratskästen der Paramente, die der Pfarrer alle seit 1854 erstmals restaurieren hat lassen, noch etwas gefunden, das uns buchstäblich in Schrecken versetzt hat: Ein Beinkleid für die Maria. Einen Schurz, den man wahrscheinlich zu Festtagszwecken, vor ihre Knie geschoben hat. Ich liebe die barocke Bildertäuschung.“
Zitat aus: >> Johannes Rauchenberger, „Weizbergs Samt“
Anmerkung zum kunsthistorischen Kontext:
Der Hochaltar ist der „Schmerzhaften Muttergottes“ geweiht. Am 8. Dezember 1758 brachte man das Gnadenbild (eine Pietà vom Meister von Neustift aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts) in die neue Kirche und feierte den ersten Gottesdienst. Von Veit Königer stammt der prächtige Hochaltar, auf dem die schon vorher erwähnte Pietà aufgestellt ist.